VERPUTZARBEITEN

Verputztechniken für Altbau-Sanierung: Was Sie wissen müssen

Veröffentlicht am 1. September 2025 | Lesedauer: 10 Minuten | Von pale-motorway

Die Sanierung von Altbauten erfordert spezielle Verputztechniken, die die bauphysikalischen Eigenschaften historischer Gebäude berücksichtigen. Als Experten für Altbausanierung in Bremen zeigen wir Ihnen, worauf es ankommt.

Besonderheiten bei Altbauten verstehen

Altbauten unterscheiden sich grundlegend von modernen Gebäuden:

  • Diffusionsoffene Bauweise: Wände müssen "atmen" können
  • Historische Materialien: Lehm, Kalk und natürliche Bindemittel
  • Setzungen: Leichte Bewegungen des Mauerwerks
  • Feuchtigkeit: Kapillare Feuchtigkeitsregulierung
  • Denkmalschutz: Besondere Auflagen und Materialvorgaben

Die richtige Putzwahl für Altbauten

1. Kalkputz - Der Klassiker

Erste Wahl für die meisten Altbauten! Kalkputz ist das traditionelle Material schlechthin.

  • Hervorragende Diffusionseigenschaften
  • Natürlich antibakteriell und schimmelresistent
  • Reguliert die Luftfeuchtigkeit
  • Kompatibel mit historischem Mauerwerk
  • Selbstheilende Eigenschaften bei kleinen Rissen

2. Lehmputz - Für optimales Raumklima

Besonders geeignet für Innenbereiche mit hohen Ansprüchen an das Raumklima.

  • Exzellente Feuchtigkeitsregulierung
  • Speichert und gibt Wärme ab
  • 100% natürlich und ökologisch
  • Vielfältige Oberflächengestaltung möglich
  • Nur für Innenbereiche geeignet

3. Kalk-Zement-Putz - Der Kompromiss

Für Bereiche mit höherer mechanischer Beanspruchung.

  • Höhere Festigkeit als reiner Kalkputz
  • Noch dampfdiffusionsoffen
  • Geeignet für Sockelbereiche
  • Wetterfest für Außenanwendungen

Schritt-für-Schritt Anleitung

1. Untergrundanalyse und Vorbereitung

  1. Feuchtigkeitsmessung: Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts
  2. Salzgehalt prüfen: Ausblühungen und Salzbelastung ermitteln
  3. Altputz bewerten: Festigkeit und Haftung testen
  4. Risse kartieren: Ursachen von Rissen analysieren
  5. Mauerwerk prüfen: Zustand der Fugen kontrollieren

2. Entfernung von Altputz

Nicht immer muss der gesamte Altputz entfernt werden:

  • Haftender Putz: Kann als Untergrund dienen
  • Schadhafter Putz: Vollständig entfernen
  • Werkzeuge: Handbeil, Putzfräse, Meißel
  • Vorsicht: Schäden am Mauerwerk vermeiden

3. Untergrundbehandlung

  1. Reinigung: Staub und lose Teile entfernen
  2. Fugen sanieren: Schadhafte Fugen ausbessern
  3. Salzsperre: Bei Salzbelastung spezielle Grundierung
  4. Vorfeuchten: Saugfähige Untergründe anfeuchten
  5. Haftbrücke: Bei glatten Oberflächen auftragen

4. Putzauftrag in Lagen

Spritzbewurf (optional)

  • Bei sehr glatten Untergründen
  • Verbesserung der Haftung
  • Mischung: 1:3 (Bindemittel:Sand)

Unterputz (Grundputz)

  • Ausgleich von Unebenheiten
  • Stärke: 10-15 mm
  • Gröbere Körnung (0-4 mm)
  • Mit Putzlatte abziehen

Oberputz (Deckputz)

  • Finale Oberfläche
  • Stärke: 3-5 mm
  • Feine Körnung (0-2 mm)
  • Oberflächenstruktur nach Wunsch

Häufige Probleme und Lösungen

Problem: Rissbildung im Putz

Ursachen:

  • Zu schnelle Trocknung
  • Falsche Mischungsverhältnisse
  • Setzungen im Mauerwerk

Lösung: Risse mit Kalkschlämme verschließen, bei größeren Rissen Gewebe einlegen

Problem: Salzausblühungen

Ursachen:

  • Aufsteigende Feuchtigkeit
  • Salze im Mauerwerk
  • Streusalz von außen

Lösung: Sanierputz verwenden, Horizontalsperre einbauen

Problem: Putz löst sich ab

Ursachen:

  • Mangelnde Haftung zum Untergrund
  • Frost-Tau-Wechsel
  • Falsche Putzsystem-Kombination

Lösung: Untergrund besser vorbereiten, kompatible Materialien verwenden

Kosten für Altbau-Verputzarbeiten

Innenputz pro m²:

  • Kalkputz 2-lagig: 15-25 EUR
  • Lehmputz: 20-35 EUR
  • Sanierputz: 25-40 EUR

Außenputz pro m²:

  • Kalkputz 3-lagig: 25-40 EUR
  • Kalk-Zement-Putz: 20-35 EUR
  • Sanierputz außen: 35-50 EUR

Zusatzkosten: Gerüst, Altputz entfernen, Grundierung

Denkmalschutz beachten

Bei denkmalgeschützten Gebäuden gelten besondere Vorschriften:

  • Genehmigung einholen: Vor Beginn der Arbeiten
  • Originalmaterialien: Historische Putztechniken verwenden
  • Dokumentation: Arbeiten fotografisch festhalten
  • Fachgutachten: Restaurator hinzuziehen
  • Materialproben: Originalputz analysieren lassen

Unser Fazit für Altbau-Verputzarbeiten

  1. Analyse ist entscheidend: Gründliche Untersuchung vor Beginn
  2. Materialwahl beachten: Diffusionsoffene, kompatible Putze verwenden
  3. Handwerk ist wichtig: Erfahrung mit Altbauten unerlässlich
  4. Zeit einplanen: Altbausanierung braucht Geduld
  5. Fachberatung nutzen: Experten hinzuziehen bei Unsicherheiten

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